Die imland Klinik gGmbH ist eine Klinik mit zwei Standorten, Rendsburg und Eckernförde. imland ist als kommunales Schwerpunktkrankenhaus auch Akademisches Lehrkrankenhaus des UKSH. Am Standort Eckernförde erfüllt es die Aufgabe als Grund- und Regelversorger.
Strukturen der Grund- und Regelversorgung, stationäre Basisnotfallversorgung
Strukturell ist das Haus in Eckernförde jederzeit in der Lage, eine adäquate Versorgung stattfinden zu lassen. Es gibt lediglich eine mengenmäßige Begrenzung aufgrund der Anzahl an Operationssälen. Grundsätzlich gilt: Lange OPs, die nicht der Notfallversorgung dienen und absehbar mehrtägige Intensivpflege nach sich ziehen, gehören nicht in den Leistungskanon eines Grund- und Regelversorgers wie Eckernförde. Das zeigen auch die im Verhältnis gleichbleibend stabilen Operationszahlen (hier Zahlen aus dem August 2020). So verzeichnen wir 310 Eingriffe während der Regelarbeitszeit, 49 Eingriffe in der Nacht (zum Vergleich im August 2019: 356 Eingriffe während der Regelarbeitszeit, 54 Eingriffe in der Nacht). Bundesweit gibt es aufgrund der Pandemie einen Rückgang der OP-Zahlen. Die Chirurgie und Anästhesie sind in Eckernförde auch nach Dienstschluss so besetzt, dass einfache Notfälle wie Blinddarmoperationen durchgeführt werden können. Lediglich größere und umfangreichere Eingriffe werden nach Rendsburg verlegt. Dies dient auch der Fürsorge der Klinikleitung gegenüber den Beschäftigten, die Dienste am Standort in Eckernförde in angemessenem Rahmen zu halten.
Der imland Standort Eckernförde bedient die Anforderungen der Basisnotfallmedizin (nach §136c Absatz 4 SGB V). Die dafür gesetzlich vorgeschriebenen Vorhaltungen je einer Station für Chirurgie, Anästhesie, Innere Medizin sowie einer Intensivstation werden erfüllt.
Notfälle, die in Eckernförde versorgt werden können, sind z.B.:
- Gehirnerschütterungen /Schädelprellungen
- Schenkelhalsbrüche
- Hypertensive Krisen/Blutdruckentgleisungen
- Akute Magen-Darm-Infekte
- Akute Gallenblasenentzündungen
- Akute Blinddarmentzündungen
Umfassende Notfallversorgung hingegen kann und darf nur am Standort Rendsburg erfolgen.
Die geburtshilfliche Abteilung in Eckernförde erfüllt den Status einer Geburtsklinik, was absehbar komplikationsfreie und natürliche Geburten sowie ein Minimum an 500 Geburten im Jahr als regelhaftes Spektrum umfasst.
Zudem gilt: Laut Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses müssen nach §136c Absatz 5 SGB V Zentren gebildet werden, um die Qualität in der Versorgung sicherzustellen. Dies hat zur Folge, dass nicht mehr alle allgemeinchirurgischen Eingriffe in Eckernförde durchgeführt werden dürfen. Die onkologische Zentrenbildung in Rendsburg ist notwendig für den Gesamterhalt des Standortes imland in Rendsburg und Eckernförde.
Personal
Der Weggang eines Oberarztes oder einer Oberärztin ist immer ein Verlust für unser Haus. Wir bemühen uns daher nach Kräften, gemeinsame Lösungen für persönliche Weiterentwicklungen zu finden, wo immer es möglich ist. In Zeiten von knappen ärztlichem und pflegerischen Personalressourcen können wir aber stolz auf Zuwachs in beiden Bereichen verweisen: zwischen Januar und September 2020 verzeichnen wir beim ärztlichen Personal 30 Abgänge und 48 Zugänge an beiden Standorten (gesamt 359 Ärzt:innen). In der Pflege blicken wir auf 41 Abgänge und 121 Zugänge zwischen Januar und September 2020 (gesamt 692 Pflegekräfte). Gerade in Zeiten der Pandemie sind das erfreuliche Entwicklungen.
Für uns als Akademisches Lehrkrankenhaus bilden die Aus- und Weiterbildung einen besonderen Schwerpunkt. Vorteil bei imland: junge Ärztinnen und Ärzte können Erfahrungen sowohl in einem großen als auch einem kleinen Haus machen. Darum ist die Aus- und Weiterbildung im Bereich Unfallchirurgie und Anästhesie standortübergreifend. Das standortübergreifende Weiterbildungskonzept für die Gynäkologie ist in Arbeit. Die Allgemeinchirurgie ist eine standortübergreifende Abteilung.
ZNA, und Stärkung der ambulanten Versorgung
In der Zentralen Notaufnahme (ZNA) in Eckernförde ist der Anteil der ausschließlich ambulant behandelten Patient:innen signifikant höher als im bundesweiten Vergleich. In Spitzenzeiten stehen 80 Prozent ambulante Behandlungen nur 20 Prozent Hospitalisierungen gegenüber. Zieht man die Behandlungen, die insbesondere im Sommer auf Touristen entfallen, ab, bleibt immer noch ein messbares Ungleichgewicht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die ZNA besonders an Tagesrandstunden und rund um Feiertage regelmäßig die KV-Dienste der Niedergelassenen auffängt.
Das chirurgische MVZ stärkt die ambulante Versorgung in Eckernförde und umfasst zwei Arztsitze – einen gefäßchirurgischen und einen chirurgischen. Die beiden Sitze wurden seinerzeit von zwei Ärzten eingebracht, die anschließend als angestellte Ärzte im MVZ tätig waren. Aus Alters- und Krankheitsgründen haben sie ihre Tätigkeit nun beendet. Für die Gefäßchirurgie wurde bereits eine Nachfolgerin zum 1. Oktober 2020 gefunden, die ihre Arbeitsstelle dieser Tage angetreten hat. Für den chirurgischen Arztsitz läuft derzeit das Nachbesetzungsverfahren. Bis eine geeignete Nachfolge gefunden ist, gilt eine Vertretungsregelung, die aus dem Krankenhaus abgedeckt wird.
Für Eckernförde zudem in Planung ist ein elektives Patientenzentrum (EPZ).
Erweitertes Leistungsspektrum: Geriatrie und Multimodale Schmerztherapie
Mit der Einrichtung und dem Ausbau einer geriatrischen (altersmedizinischen) Abteilung in der imland Klinik in Eckernförde werden insbesondere die Krankheitsbilder älterer und alter Menschen in den Fokus genommen. Ziel ist die Wiederherstellung der Selbständigkeit älterer und alter Patient:innen sowie der Erhalt/die Verbesserung funktioneller Ressourcen. Aufgrund der demografischen Situation in gesamt Schleswig-Holstein und insbesondere im ländlichen Umland westlich von Kiel und Lübeck mit einem Zuwachs der Bevölkerungsgruppe über 65-Jähriger bis zum Jahre 2040 auf vom heutigen Stand 661.000 bis vermutlich 868.000 ist die Etablierung einer geriatrischen Versorgungsstruktur am Standort Eckernförde dringend erforderlich. Im Bereich der Gegenden um Angeln und Schwansen herrscht ein besonderer Versorgungsbedarf. Dieser wird nun über die geriatrische Abteilung bei imland abgedeckt.
Zudem ist neben der weiter im Ausbau befindlichen stationären Abteilung eine geriatrische Tagesklinik in Planung.
Das geriatrische Angebot wird durch in der ersten Jahreshälfte 2020 eröffnete Multimodale Schmerztherapie abgerundet. Die imland Kliniken bieten für chronische Schmerzpatienten neue Wege aus dem Schmerz mit einer kombinierten Therapie. Die Therapie steht unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ und zeigt den Betroffenen Bewältigungsstrategien, die diese selbst im Alltag anwenden können.
Ein fächerübergreifendes Team aus Ärzten, Psychologen, Pflegekräften (Pain Nurses) und verschiedenen Therapeuten erarbeiten ein maßgeschneidertes Therapiekonzept für die Betroffenen. Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität, der Belastbarkeit und der Beweglichkeit.
Über 10 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen. Der Weg zur richtigen Therapie dauert oft Jahre und ist von vielen Fehlversuchen geprägt. Besonders in der Region Rendsburg-Eckernförde fehlte es bisher an spezialisierten Einrichtungen für chronische Schmerzpatient:innen. Auch hier schließt das Angebot der imland Klinik nun eine Versorgungslücke.
Digitalisierung und innovative Medizintechnik, Gebäudestrukturen
Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen immer das Patient:innenwohl und die Patient:innensicherheit. Die Digitalisierung trägt grundsätzlich zur Erhöhung beider Parameter bei, weil sie Zeit und Doppeluntersuchungen spart und dabei Fehlerquellen eliminiert. Die elektronische Patientenakte (ePa) erleichtert zudem die Dokumentation und macht sie sicherer. Wir haben sie an beiden Klinikstandorten eingeführt und etabliert.
imland ist die erste Klinik Norddeutschlands, die nun auch in die Digitalisierung der Messung wichtiger Körperfunktionen (Vitalwerte) investiert. Durch Knopfdruck werden die erfassten Vitalzeichen wie Blutdruck, Puls, Atemfrequenz in die elektronische Patientenakte (ePa) mittels WLan sofort nach der Messung übertragen. Möglich wurde die Einführung dieser innovativen Medizintechnik durch 265.000 Euro Fördermittel des Kreises Rendsburg-Eckernförde.
Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen der Stationen in Eckernförde werden bis Jahresende 2020 durch den Generalplaner ausgearbeitet. Dabei handelt es sich um ein avisiertes Finanzierungsvolumen von rund 15 Millionen Euro. Der Sanierungsplan geht anschließend in die Prüfung durch das Sozialministerium. Im Zuge dessen wird die konkrete Höhe der Fördermittel des Landes festgelegt.
Der Gebäudekomplex von imland in Eckernförde muss darüber hinaus unter Beachtung des Standortkonzepts saniert werden. Ziel ist es, die Gebäudestrukturen für die operativen Krankenhausprozesse zu optimieren.
Hinzu kommen die frischen Erfahrungen aus der Corona-Pandemie, die es notwendig machen, strikte Trennungen von ambulanten und stationären Bereichen vorzusehen oder auch Notfallkapazitäten von elektiven Kapazitäten räumlich zu trennen. Dafür ist eine Detailplanung beauftragt, deren Ergebnis im Spätherbst 2020 vorliegen wird. Sie bildet die Grundlage für die notwendigen Finanzierungskonzepte.
All diese Maßnahmen dienen der nachhaltigen Sicherung des Standortes Eckernförde als unverzichtbarer Teil der imland gGmbH.