Sie unterscheiden sich zum Teil erheblich, aber alle sehen Finanzhilfen und Personalabbaumaßnahmen vor, um eine Insolvenz der imland Kliniken abzuwenden und eine trag-fähige wirtschaftliche Zukunft zu ermöglichen. Die KPMG AG wurde im Frühjahr 2021 von der im-land gGmbH beauftragt, ein sogenanntes IDW S6-Gutachten zu erstellen, um den Kliniken eine po-sitive Fortführungsprognose und die Sanierungsfähigkeit zu bestätigen – die Szenarien sind ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zu diesem Sanierungsgutachten, das auch von den Finan-zierungspartnern erwartet wird. Die wirtschaftlichen Probleme der Klinik sind vor allem eine Folge der schlechten Bausubstanz. Verschärft wurde die Krise durch die Corona-Pandemie.
In Szenario 1 soll die medizinische Versorgung an beiden Standorten im bisher gewohnten Umfang erhalten bleiben. 46 Millionen Euro müssten die Gesellschafter oder alternativ das Land Schleswig-Holstein hierfür bereitstellen, um dieses Szenario umzusetzen. In diesem Szenario müsste imland rund 100 Vollzeitstellen in den kommenden zwei Jahren abbauen, um die Sanierung sicherzustellen.
Auch bei Szenario 2 würden beide Standorte in der stationären Versorgung bestehen bleiben, aber der Standort Eckernförde würde erheblich verkleinert werden. Es verbliebe nur eine stationäre Basis-Notfallversorgung mit Innerer Medizin, Unfallchirurgie und dem elektiven Gelenkzentrum in Eckernförde. Die Fachbereiche Allgemeine Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Geriatrie und Schmerztherapie würden nach Rendsburg verlagert werden. Die zur Finanzierung erforderlichen Gesellschafterbeiträge lägen bei 42,3 Millionen Euro und bei imland müssten rund 250 Vollzeitstellen abgebaut werden.
Im dritten Szenario würde sich der Standort Eckernförde auf die ambulante Versorgung konzentrieren. Als stationäre Einrichtung würde der Standort geschlossen, die stationären Versorgungsangebote würden nach Rendsburg verlagert. Die Kosten für die Gesellschafter lägen bei gut 35 Millionen Euro, ein weiterer Teil der Finanzierung in Höhe von 20 Millionen Euro wäre über Bankkredite möglich. Mehr als 400 Vollzeitstellen müssten in diesem Szenario abgebaut werden.
Die Entscheidung, welches Szenario in die Umsetzung geht, liegt bei dem Eigentümer der Klinik, also dem Kreis Rendsburg-Eckernförde. imland-Geschäftsführer Markus Funk betont, dass bisher keine Entscheidung getroffen wurde: „Die erforderlichen Gespräche laufen derzeit auf Hochtouren. Die betriebswirtschaftliche Perspektive der KPMG AG ist sehr wichtig, aber es sind auch andere Faktoren zu berücksichtigen. Eine Klinik ist einfach mehr als nur ein Unternehmen und das muss bei der Gesamtbetrachtung angemessen berücksichtigt werden.“