Sanierungskonzept: imland will Leistungen in Rendsburg bündeln

Rendsburg-Eckernförde, 17. Februar 2023

Nur die Konzentration an einem Standort hat eine gesicherte nachhaltige wirtschaftliche Perspektive.

Die imland gGmbH plant im eigenen Sanierungskonzept, die medizinischen Leistungen an ihrem Standort in Rendsburg zu bündeln. Die bisher in Eckernförde vorgehaltenen Angebote sollen nach Rendsburg verlagert werden. Gleichzeitig müssen auch in Rendsburg zum Teil erhebliche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Das sieht das Sanierungskonzept vor, das im Rahmen des Schutzschirmverfahrens von der imland-Geschäftsführung entwickelt wurde. Unterstützt wurde sie dabei von der auf das Gesundheitswesen spezialisierten Beratungsfirma Curacon. „In dem Schutzschirmverfahren sind wir als Geschäftsführung verpflichtet, uns bei der Entwicklung des Sanierungskonzepts ausschließlich an dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit auszurichten – hier gibt es keinen Spielraum. Die Konzentration auf einen Standort ist die einzige Möglichkeit, um die imland gGmbH wirtschaftlich nachhaltig stabil aufzustellen“, teilt die Geschäftsführung der imland gGmbH mit.

Fundierte Analysen haben gezeigt, dass es für eine stationäre Grund- und Regelversorgung in Eckernförde weder heute noch in Zukunft genug Patient:innen gibt bzw. zu erwarten sind, damit der Standort finanziell auf eigenen Beinen stehen kann. Der verhältnismäßig niedrige Versorgungsbedarf in der Region deckt nicht die Kosten der Klinik. Hinzu kommt, dass die gesetzlich festgelegten Qualitätskriterien nur mit ausreichend fachlich qualifiziertem Personal erfüllt werden können. Die Erfahrungen haben leider gezeigt, dass die hierfür benötigten Mitarbeiter:innen in Eckernförde realistischer Weise nicht in ausreichender Anzahl gewonnen werden können.

Alternativ dazu wurde intensiv geprüft, ob in Eckernförde eine altersmedizinische Fachklinik medizinisch sinnvoll und wirtschaftlich geführt werden kann. Auch hier ist das Ergebnis eindeutig: Selbst eine Fachklinik würde im aktuellen Gesundheitssystem Jahr für Jahr Verluste in Millionenhöhe einfahren.

Diese Auffassung wird der Sache nach auch vom Gesundheitsministerium in Schleswig-Holstein geteilt. Weder eine reine Grund- und Regelversorgung noch eine altersmedizinische Fachklinik stehen im Einklang mit dem Versorgungsbedarf.

In beiden Alternativen mangele es zudem an geeignetem und dringend benötigtem Personal, um die gesetzliche Qualitätsvorgaben bei der Patientenversorgung im Krankenhaus Eckernförde erfüllen zu können. Im Ergebnis kommt das Ministerium zu dem Schluss, dass jedwede Anträge in diese Richtungen nach heutigem Stand sehr geringe Erfolgsaussichten hätten.

Die imland gGmbH befindet sich derzeit im Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung. Laut Insolvenzrecht muss im nächsten Schritt ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept mit einer positiven Fortführungsprognose vorgelegt werden. „Das kann nur dadurch erreicht werden, wenn die Standorte zusammengelegt und gleichzeitig die Strukturen und Prozesse in Rendsburg gestrafft werden“, erklärt Markus Funk, Geschäftsführer der imland gGmbH.

Ambulante Angebote in Eckernförde, wie zum Beispiel das diskutierte Intersektorale Gesundheitszentrum, sind zwar grundsätzlich denkbar. Hierfür läge die Federführung aber nicht bei der imland gGmbH.

Nach den imland-Plänen wäre beabsichtigt, im Laufe des Jahres 2023 die Zusammenführung der stationären Versorgung von Eckernförde an den Standort Rendsburg insgesamt abzuschließen. Die derzeit noch in Eckernförde ansässige Allgemeinchirurgie, das Gelenkzentrum, die Geriatrie, die Innere Medizin sowie die Schmerztherapie würden schrittweise nach Rendsburg verlagert. Die Zentrale Notaufnahme in Eckernförde soll relativ zeitnah zu einer internistischen Notaufnahme umgestaltet werden, würde dann aber ebenfalls im Laufe des Jahres den Dienst einstellen. Imland betont, dass während des kompletten Verlagerungsprozesses und darüber hinaus, die Patientenversorgung gesichert ist.

Parallel zu der Verlagerung wird im Frühjahr 2023 am Rendsburger Standort ein neues und hochmodernes OP-Zentrum in Betrieb gehen, in dem die technische Ausstattung, die Infrastruktur und die in der Klinik angelegten Prozesse den modernsten Standards entsprechen. Durch die Zentralisierung der chirurgischen Angebote in einem modernen Umfeld lässt sich die Behandlungsqualität verbessern, denn mehr Routine schafft messbar bessere Ergebnisse. Das neue OP-Zentrum ist ein wichtiger und zukunftsweisender Modernisierungsschub für imland.

Die Beschäftigten, der Betriebsrat, die betroffenen Geschäftspartner und die niedergelassenen Ärzte in der Region wurden bereits bzw. werden zeitnah über die Kernpunkte des Sanierungskonzepts informiert. Dazu sagt Michael Kiens, imland-Geschäftsführer und verantwortlich für den Personalbereich: „Uns ist bewusst, dass die Lage für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Monaten zum Teil erhebliche Belastungen mit sich brachte. Umso wichtiger ist es, jetzt ein Konzept umzusetzen, das auf Dauer tragfähig ist. Personalrelevante Maßnahmen werden im Dialog mit dem Betriebsrat und mit Blick auf die künftige Aufstellung der imland Kliniken erfolgen. Die Bündelung von hochqualifiziertem Personal ist vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels für jede Art des notwendigen medizinischen und pflegerischen Angebots überlebensnotwendig, um der Versorgungsverpflichtung gerecht zu werden.“

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