Zukunft der Klinik: imland stellt Medizinstrategie vor

Rendsburg-Eckernförde, den 15.01.2022

Dem Aufsichtsrat und dem Hauptausschuss des Kreises liegen fünf mögliche Szenarien für die Zukunft der imland Klinik vor

imland Geschäftsführung empfiehlt Beibehaltung beider Standorte mit neuer Aufstellung

Die imland Klinik hat dem Aufsichtsrat und dem Hauptausschuss des Kreises eine Medizinstrategie für die Zukunft der Klinik vorgelegt. Sie sieht fünf mögliche Szenarien vor, mit denen imland die aktuellen Herausforderungen in den Griff bekommen und sich für künftige medizinische und wirtschaftliche Herausforderungen aufstellen will. Die Medizinstrategie wurde in einem umfangreichen Strategieentwicklungsprozess mit internen und externen Experten entwickelt und bewertet. Zentrale Grundlage für diesen Prozess waren Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften KPMG und Curacon, die die Aufstellung der Klinik und den Versorgungsbedarf im Kreis Rendsburg-Eckernförde untersucht haben. Alle strategischen Überlegungen wurden mit den Erkenntnissen über die bauliche Struktur beider Standorte aus den Baugutachten von Unity 2020 abgeglichen.

Vier der fünf möglichen Szenarien wurden bereits öffentlich diskutiert. Sie reichen von einer Beibehaltung der gegenwärtigen Klinikstruktur über eine Ein-Standort-Strategie in Rendsburg bis zu einem Neubau der Klinik an einem neuen Standort. Alle Szenarien erfordern Investitionen und den Abbau von Personal, aber in unterschiedlichem Umfang. Bewertet wurden die Szenarien anhand der medizinischen Qualität, der personellen Besetzbarkeit, der Nachhaltigkeit, möglicher Patientenwanderungen, des Ressourcenbedarfs und der Wirtschaftlichkeit bzw. des Investitionsbedarfs.

In dem Prozess zur Strategieentwicklung haben die Experten von imland und die externen Berater ein neues, bisher unbekanntes Szenario entwickelt. Es sieht die Beibehaltung beider Standorte mit einer Zusammenlegung von Abteilungen am Standort Rendsburg und einer neuen medizinischen Ausrichtung für den Standort Eckernförde vor. Hier soll eine Klinik mit internistisch-altersmedizinischem und psychiatrischem Angebot inklusive Schmerztherapie entstehen. Darüber hinaus stellt eine Notfallambulanz unter Einbindung der KV-Anlaufpraxis und der MVZ-Strukturen die ambulante Notfallversorgung am Standort Eckernförde sicher. Dies entspräche dem bundesweiten Trend zur Spezialisierung und würde den Ergebnissen der Versorgungsbedarfsanalyse Rechnung tragen. Die Grundidee: Beide Standorte – Rendsburg und Eckernförde – könnten sich auf ihre Stärken konzentrieren und sie ausbauen. Die Doppelstrukturen und die interne Konkurrenz hätten ein Ende, auch die notwendigen Betriebsgrößen der Abteilungen wären durch die Bündelung der Leistungen gewährleistet.

 

Dieses neue Szenario wird von der imland-Geschäftsführung und von Curacon empfohlen. Durch die Bündelung der bestehenden Angebote am Standort Rendsburg und die neue Ausrichtung des Standorts Eckernförde wäre das Szenario langfristig tragbar, weil sowohl internistisch-geriatrische als auch psychische Erkrankungen laut Versorgungsbedarfsanalyse zukünftig vermehrt behandelt werden müssen.

imland Geschäftsführer Markus Funk erklärte: „Unser Ziel ist es, dass imland künftig wieder auf eigenen Füßen stehen kann – und zwar auf beiden. imland ist eine Klinik mit zwei Standorten und wir möchten beide erhalten. Dieses neue Szenario wurde gemeinsam von imland und Curacon entwickelt. Es wird vom Mediacal Board und der großen Mehrheit der Chefärzte unterstützt. Es erhält den Standort Eckernförde und sichert Arbeitsplätze. Auch die Basisversorgung ungeplanter Patientinnen und Patienten am Standort Eckernförde bliebe möglich. Natürlich haben auch die anderen Szenarien Vorteile, die in der Abwägung zu berücksichtigen sind. Bei Szenario 1 wären keine gravierenden Eingriffe erforderlich. Zweifelhaft ist nur, ob es auf Dauer tragfähig wäre. Die Ein-Standort-Strategie wäre wirtschaftlicher, aber mit Härten für die Beschäftigten und für Eckernförde verbunden. Selbstverständlich bietet ein Neubau spannende Potenziale, aber erst in über zehn Jahren und mit enormen Investitionskosten. In der Gesamtbetrachtung, unter Berücksichtigung aller Kriterien, überzeugt uns das neue Szenario mit einer Bündelung der operativen Leistungen in Rendsburg und einer Klinik mit internistisch-altersmedizinischem und psychiatrischem Angebot inklusive Schmerztherapie in Eckernförde.“

Ein weiterer Vorteil aus Sicht der Befürworter dieses neuen Szenarios: Es könnte zeitnah in die Umsetzung gehen und benötigt nicht einen jahrelangen Vorlauf in Bezug auf Infrastrukturveränderungen. „Eine zügige Umsetzung wäre ein wichtiges Signal des Aufbruchs, das allen guttun würde – den Beschäftigten, den Patientinnen und Patienten und der Bevölkerung im Kreis Rendsburg-Eckernförde“, sagte Funk.