Auf dieser Seite informieren wir Sie über die aktuellen Änderungen und Neuigkeiten rund um die imland gGmbH sowie ihre Standorte in Rendsburg und Eckernförde. Den aktuellen Stand der Entwicklungen seit Beantragung des Schutzschirmverfahrens in Eigenverwaltung am 9. Dezember 2022 finden Sie hier.
Das Ministerium für Justiz und Gesundheit in Schleswig-Holstein hat der imland gGmbH am 22. Dezember 2022 einen Ablehnungsbescheid zugestellt. Die gemäß dem Bürgerentscheid beantragte Änderung des Landeskrankenhausplans zur Umsetzung des Bürgerentscheids wird in vollem Umfang abgelehnt.
Am 6. November 2022 fand der Bürgerentscheid zur Ausrichtung und Struktur der imland gGmbH mit den Standorten in Rendsburg und Eckernförde statt. Dem Bürgerentscheid entsprechend, hat die imland gGmbH auf Basis einer entsprechenden Weisung des Kreises Rendsburg-Eckernförde als Gesellschafter einen Antrag auf entsprechende Änderung des Landeskrankenhausplans beim Gesundheitsministerium gestellt. Dieser Antrag wurde vom Ministerium aufgrund einer einstimmigen Entscheidung des Landeskrankenhausausschusses jetzt abgelehnt. Eine Umsetzung des Bürgerentscheids ist ohne diese Änderung des Landeskrankenhausplans nicht möglich. Es bleibt damit bei dem bisher schon gültigen Bescheid vom 31.März 2022, mit dem das Szenario 5 umgesetzt werden sollte.
Das Ministerium begründet seine Entscheidung im Wesentlichen damit, dass im Szenario 1 zu hohe personelle Vorhaltekosten u. a. in der Gynäkologie und Geburtshilfe sowie in der Zentralen Notaufnahme bestünden, denen angesichts des niedrigen Spezialisierungsgrads ein zu geringes Patientenaufkommen gegenüberstehe.
Darüber hinaus sehe Szenario 1 eine Aufteilung von Personal und Geräten auf zwei Standorte mit einem sich stark überschneidenden Leistungsangebot vor. Dies stehe einer sinnvollen Verteilung sowie einem zielgerichteten Einsatz entgegen. Damit lasse sich im Ergebnis keine hochwertige Versorgung sichern.
Abschließend kommt der Bescheid zur Gesamtbewertung, dass das Szenario 1 „weder als wirtschaftlich, noch als patienten- und bedarfsgerecht zu bewerten und somit abzulehnen“ sei.
Der imland Sachwalter Stefan Denkhaus erklärt: „Das Ministerium hat mit der Entscheidung für klare Verhältnisse gesorgt und das Zwischenstadium zwischen altem und beantragtem Krankenhausplan beendet. Im Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung geht es jetzt darum, ein nachhaltiges Zukunftskonzept zu entwickeln, das dem tatsächlichen medizinischen Versorgungsbedarf in der Region gerecht wird und sich streng an den Prinzipien der Wirtschaftlichkeit orientiert.“
Die imland Geschäftsführung plädiert deshalb für eine Versachlichung der Debatte über die Zukunft von imland: „Die Patientenversorgung sichern, imland auf ein stabiles wirtschaftliches Fundament stellen und den Beschäftigten, die trotz der langanhaltenden Krise an beiden imland Standorten eine hervorragende Arbeit leisten, eine Perspektive geben – das ist das Ziel der imland Sanierung.“
Zur PressemitteilungQuelle: Ministerium für Justiz und Gesundheit, Ablehnungsbescheid imland Kliniken, 22.12.22
... der imland gGmbH liegen insbesondere in der bisherigen starken Dezentralisierung des Versorgungsangebotes der imland Kliniken begründet. Der Versorgungsanteil am Standort Eckernförde ist mit 10% des gesamten aufkommenden Fallvolumens zu gering, sodass eine Dezentralisierung der Versorgungsstrukturen in ihrer beantragten Form mit wesentlichen, sich wechselseitig bedingenden, versorgungstechnischen, personellen und wirtschaftlichen Nachteilen für das Unternehmen einhergeht.
Der für das Szenario 1 charakteristische geringe Spezialisierungsgrad der imland gGmbH bedingt ein dauerhaft niedriges Patientenpotenzial am Standort Eckernförde. Im Ergebnis übersteigen die Vorhaltekosten in besonders personalintensiven Versorgungsbereichen damit die Erlöse aus den Fallpauschalen, sodass Fachabteilungen wie beispielsweise die Geburtshilfe oder die Zentrale Notaufnahme im Szenario 1 dauerhaft nicht wirtschaftlich betrieben werden können.“
(…)
... mit einem sich stark überschneidenden Leistungsangebot, wie das Szenario 1 es vorsieht, einer sinnvollen Verteilung sowie einem zielgerichteten Einsatz knapper Ressourcen im Gesundheitswesen entgegen. Durch die beantragte Dezentralisierung des Versorgungsangebotes käme es somit zu einer nicht bedarfsgerechten Verteilung und Beanspruchung der zur Verfügung stehenden Mittel.
Durch die Zusammenlegung gleichartiger Versorgungsangebote können Fallzahlen gebündelt und die Versorgungsqualität durch eine gesteigerte Routine und Erfahrung des behandelnden Teams nachweislich erhöht werden. Die geringere Routine und Erfahrung von
wenig spezialisierten Krankenhäusern, wie dem Standort in Eckernförde im Szenario 1, erhöht somit das Behandlungsrisiko für Patientinnen und Patienten.“
(…)
... der imland gGmbH und führte zu den zwingend gebotenen Umstrukturierungsmaßnahmen im Frühjahr dieses Jahres.
Die unter anderem durch den Bürgerentscheid begünstigte lange „Hängepartie“ sowie die seit Jahren angespannte wirtschaftliche Lage haben eine erhebliche berufsgruppenüber- greifende Personalfluktuation verursacht, die zu einer Verschlechterung der Gesamtsituation beigetragen hat. Das jüngst beantragte Schutzschirmverfahren und die damit einhergehende wirtschaftliche Schieflage sowie die personelle Situation der imland gGmbH schließen eine qualitativ hochwertige Versorgung durch das Szenario 1 aus. Eine Bewilligung des im Betreff genannten Antrages ginge im Hinblick auf die Versorgungssituation mit einem untragbar hohen Risiko eines langfristigen Leistungsausfalls beider Standorte einher.
Aus den vorangestellten Gründen ist das beantragte und angestrebte „Szenario 1“ in krankenhausplanerischer Hinsicht somit weder als wirtschaftlich, noch als patienten- und bedarfsgerecht zu bewerten und somit abzulehnen.“
Die imland Geschäftsführung respektiert das demokratisch zustande gekommene Ergebnis und den Wunsch der Wähler:innen. Der Bürgerentscheid hat die Qualität eines Kreistags-Beschlusses, d. h. imland ist daran gebunden. Wir werden deshalb alle erforderlichen Vorarbeiten erbringen, um Szenario 1 auf den Weg zu bringen.
Aus der aktuellen Situation ergeben sich zwei wesentliche Handlungsstränge:
Zentraler Pressekontakt
Tel. 04331 200-9032
presse(at)imland.de